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Airbus August 2018

Der Tagesausflug des Bürgervereins Brunsbüttel-Nord begann in aller Frühe in Brunsbüttel mit dem Ziel Airbus-Werk in Finkenwerder. Auf Grund der großen Resonanz war es bereits die 2. Tour, die in diesem Jahr angeboten wurde.
Zu Beginn der ca. zweieinhalbstündigen Führung wurde ein Informationsfilm gezeigt. Man erfuhr, dass das Werk seit Anfang der 30-er Jahre unter dem bekannten Namen Blohm und Voss zuerst Wasserflugzeuge und dann große Kriegsschiffe herstellte. Ab 1955 baute man dann Flugzeuge und seit 1970 den Airbus. Seitdem sind 18.500 Stück verkauft.
Das Gelände erstreckt sich über 380 ha und wurde schon als 105. Stadtteil Hamburgs bezeichnet.
Nach dem Film ging es per Bus und zu Fuß über das Gelände mit den vielen riesigen Hallen, und man bekam einen beeindruckenden Einblick in die Montageprozesse der hier hergestellten Flugzeuge.
Das Werk ist der größte Arbeitgeber und Ausbilder Hamburgs. Die Belegschaft kommt auf 17 000 Mitarbeiter, davon 13 000 direkt bei Airbus. Es wird in 5 Tagen in 3 Schichten gearbeitet. An jedem Werktag gehen 1,3 Flugzeuge an den Kunden.
Momentan war auf dem Gelände die Sommerwartung, und es ging etwas ruhiger als sonst zu.
Nicht nur vor Ort werden die einzelnen Teile gefertigt, sondern auch z. B. das Bugfahrwerk in England (noch) und das Cockpit aus Toulouse, Frankreich. Daher gibt es in einer Halle auch das "Standesamt und die Hochzeit des Flugzeuges", wo sämtliche Teile zusammengebaut werden.
Dort, wo die Tragfläche in die Tragflächenwurzel montiert wird, gibt es ca. 1 150 Verschraubungen. Die Arbeitsgänge sind alle automatisiert.
Als Reifen haben alle Maschinen nur Sommerreifen, die für ca. 500 Starts und Landungen vorgesehen sind. Verwundert hat es die Besucher, dass der Start die größere Belastung für die Reifen ist.
Der hintere Teil des Rumpfes ist bei allen Fliegern das Gepäckteil, Catering und Beladung kommt immer von rechts, die Passagiere steigen immer links vom Cockpit ein. Es dauert ca. 43 Werktage bis zum dreieinhalbstündigen Erstflug. Nebenbei erfuhr die Gruppe, dass täglich 8,5 Millionen Menschen weltweit in der Luft sind.
Die Teppichböden und Sitze werden als Letztes eingebaut, bevor das fertige Flugzeug in die Lackierhalle kommt.
In einer Halle war die Röhre des Innenraums des Airbus 320 zu bestaunen. Sie hat einen Durchmesser von 3,5 m und die Teile heißen wie im Schiffsbau z. B. noch heute Spanten und Bullaugen.
Als Baumaterial wird überwiegend Kohlefaser und Metall verwendet. Es gibt pro Bau 3321 Bauteile.
Kleinere Flugzeuge haben 170 km Kabellänge an Bord, die größten bis zu 530 km.
In der letzten Halle verfolgten alle den Triebwerkseinbau in den A 380. Das Flugzeug läuft auf 22 Rädern und hat ein zugelassenes Abfluggewicht von 555 Tonnen. An Treibstoff wird gerechnet: pro 100 km und Sitzplatz 3 Liter.
Die Mittagspause wurde nach einer kurzen Busfahrt im Hotel „Altes Land“ in Jork abgehalten. Nach dieser Stärkung hatte man dann im Bus wieder eine Stunde Zeit, die vielen Eindrücke des Airbus Werkes und das gute Essen zu verdauen.
Das nächste Ziel, und ein richtiges Kontrastprogramm, war die Moorkiekerbahnfahrt in Drochtersen, die nach einer Fahrt durchs Alte Land mit seinen riesigen Obstplantagen erreicht wurde.
Hier empfing ein Biologe die Gruppe. Jetzt begann eine einstündige Fahrt auf den alten Anhängern der Moorkierkerbahn durch das 59 ha große Kehdinger Moor. Die Tour ging durch eine abwechslungsreiche Landschaft an wieder verwässerten Flächen vorbei, wo Torfmoose und Wollgras, Birkenmoorwald, Krähenbeeren, Glockenheide, Moosbeeren, Rosmarienheide und die Moorlilie zu finden war.
Ein Stopp an einem Aussichtsturm wurde noch zu einer Lehrstunde für die Teilnehmer. Der sehr engagierte Führer erklärte anhand eines Schau-Modells den Aufbau des Hochmoores und erkundete sich auch nach dem Wissen der Anwesenden! Diese erfuhren z. B., dass sich das Hochmoor vor 4000 Jahren bildete. 200 Jahre ist es her, dass der Mensch den Torf als Brennstoff zu nutzen begann. Heute gewinnt ein Torfwerk industriell Torf mit der Auflage, die Flächen anschliessend wieder der Natur zu überlassen. Der Weißtorf entsteht aus der Zusammensetzung bestimmter Moose und wird als Düngetorf zur Auflockerung von Blumenerde verwendet. Schwarztorf ist wesentlich älter und mehr zersetzt.
Torf entsteht aus den Ablagerungen im Moor und wächst pro Jahr 1 Millimeter.

Nach diesem Erlebnis ging es zum Ausgangspunkt zurück und der Bus brachte die Gäste über die Fähre Wischhafen/Glückstadt zum Dämmerschoppen an das Stör-Sperrwerk.
Hier wurden alle schon vom Grillmeister Thorsten Pedersen mit Bratwurst und Rotwein erwartet und man ließ den schönen Tag gesellig ausklingen.
Nach zwölfeinhalb Stunden war Brunsbüttel wieder erreicht.
Das war doch mal wieder ein "highlight"!

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