Holland 2016
Ein eindrucksvoller Reisebericht von Doris Lukat
Der Bürgerverein Brunsbüttel Nord machte in diesem Jahr die 5-Tagestour nach Holland. Der voll besetzte Bus erreichte am späten Nachmittag die Stadt Delft, Ziel der Reise.
Die Altstadt wurde noch am Abend bei herrlichem Sommerwetter erkundet. Delft ist weltbekannt durch die Delfter Fayencen und den Maler Johannes Vermeer, dem "Meister des Lichts" aus dem 17. Jahrhundert, der in Delft geboren und sein ganzes Leben dort verbracht hat. Die vielen idyllischen Grachten, Gassen und Plätze und die 3 großen Kirchen begeisterten.
Erstes Ziel am 2. Tag war die Stadt Alkmaar, wo man rechtzeitig auf dem großen Markt zur Käseauktion eintraf. Jeden Freitag findet das Spektakel von 10 bis 12:30 Uhr statt. Der Käsemarkt in Zahlen: Es gibt ihn seit 1622, eine Million Besucher kommen jährlich, 12 kg ist das Gewicht eines ganzen Goudaer Käses, 2.400 Käse liegen wöchentlich auf dem Waageplatz, das sind insgesamt 28.000 kg.
Nach den vielen Eindrücken war noch Zeit, die Stadt anzusehen.
Weiter ging es nach Volendam, Nordhollands meistbesuchtem Fischerdorf am Ijsselmeer. Hier auf der Promenade konnten alle ein leckeres Brötchen mit jungem Matjes genießen bevor es weiter ging zu einer Käserei. Es wurde über die Herstellung des Käses berichtet, man konnte probieren und kaufen und anschließend dabei zusehen, wie an zwei alten Drechselmaschinen in wenigen Minuten aus einem nassen Stück Pappelholz ein Holzschuh gefertigt wurde.
Noch eine Sehenswürdigkeit wurde angesteuert: Das Freilichtmuseum Zanse Schans.
Die Rückfahrt an Amsterdam vorbei war hochinteressant. Es ging am Flughafen Schiphol vorbei, dem viertgrößten Drehkreuz Europas. Die großen Flieger setzten im 2-MinutenTakt am Bus vorbei zur Landung an.
Am 3. Tag stand Amsterdam auf dem Programm. Mit einem Stadtführer ging es für 2 Stunden per Bus los. Als Erstes beeindruckten die vielen Fahrradfahrer, fast alle ohne Helm! Überall waren Radwege und riesige Parkplätze für Räder und sogar ein Fahrrad-Parkhaus mit tausenden von Rädern. Es gibt in der Stadt 800.000 Räder, jährlich werden ca. 44.000 gestohlen und die täglich gefahrene Strecke der Räder beträgt 2 Millionen Kilometer.
Die Stadt am Fluss Amstel hat eine Million Einwohner, 178 verschiedene Nationalitäten und 200 Coffeeshops in denen es alles gibt außer Coffee. Die Regierung Hollands ist in Den Haag, die Hauptstadt ist Amsterdam.
Es ging an einem kleinen schwarzen Haus vorbei, in dem Rembrandt als armer Mann gestorben ist und am Hilton Hotel, wo John Lennon 1970 eine Woche im Bett für den Weltfrieden demonstriert hat. Ein Viertel der Stadt ist Wasser und das sah man überall in Form von Grachten. Auf diesen war als nächstes eine Fahrt geplant. Vom Bus ins Boot wurde die Stadt weiter erkundet: z. B. an den vielen der 40 Museen vorbei, es gibt z. B. das Käse-, das Pfeifen- und das Handtaschen-Museum. Auf den 3 großen Hauptgrachten der Herengracht, der Prinsengracht und der Königsgracht ging es entlang an vielen schwimmenden Häusern. Überall sah man die Stadtflagge mit den 3 Kreuzen die für Feuer, Flut und Pest stehen. Die alten Speicherhäuser mit ihren Hals-und Glockengiebeln sind nach vorne geneigt wegen der oben angebrachten Flaschenzüge, damit die Fracht nicht an die Fassade schlägt. Man erfuhr auch, dass es im 16. und 17. Jahrhundert gesünder war, Bier zu trinken als das verseuchte Wasser!
Ziel des 4. Tages war der Keukenhof in Lisse. Der "Küchenhof" ist 28 ha groß und wurde 1949 angelegt. Die 5 Stunden, in denen der schönste Frühlingspark der Welt erkundet wurde, vergingen schnell. Die Millionen Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und andere Blumenzwiebelgewächse waren fantastisch! Auch die 5 Pavillons mit den verschiedenen Blumenarrangements ließen das Herz des Blumenliebhabers höher schlagen. Es wurden zum Schluss noch viele Tulpenzwiebeln gekauft, um ein kleines Stück Holland mit nach Hause zu nehmen.
Der Rückweg führte über das Seebad Scheveningen zurück zum Hotel.
Am 5. Tag ging es wieder Richtung Norden nach Hause. Auf dem 32 km langen Damm des Ijsselmeeres wurde noch einmal die Aussicht genossen.
Mit einer Kaffeepause in Bad Zwischenahn und dem letzten Höhepunkt der Reise, dem Dämmerschoppen in Wilster, endete diese schöne Reise.